|
Vor dem Lesen...
Unsere Erwartungen an das Buch sind es, einen Einblick in das Leben während der Sklavenzeit und auch die Situation in der Schweiz zu gewinnen. Als wir gelesen haben, worum es im Roman geht, waren wir überrascht und gespannt, weil wir die Schweiz nicht mit der Sklaverei in Verbindung gebracht hätten. Unser Ziel ist es herauszufinden, wie die Realität dazumals aussah und was die Schweiz damit zu tun hatte. Auch möchten wir erfahren, was es mit dem Titel des Buches auf sich hat. Wir sind daran interessiert, zu sehen welche Eindrücke die spezielle Sichtweise des Buches vermittelt und welche Bezüge man auf heute machen kann. Wir sind offen und freuen uns auf eine spannende Lektüre... -08.11.2018 Eindrücke zum Vorwort
Wir haben nun das Vorwort zur Geschichte gelesen und sind sehr überrascht über das Gelesene. Uns erstaunt, dass der Autor mit dem Mischlingsjungen Louis verwandt ist. Wir hätten nicht gedacht, dass er einen so engen Zusammenhang mit der Geschichte hat. Es erweckt einen ganz neuen Eindruck über die Geschichte und wir sind umso mehr gespannt auf das Folgende. Man kann sich durch den realen Bezug besser vorstellen, dass es sich wirklich so zugetragen hat. Schade finden wir jedoch, dass Hartman nicht herausfinden konnte, wer die Eltern von Louis waren und dass der Junge sich nicht mehr an sie erinnern konnte. Wir hätten gerne noch mehr über die Familiengeschichte des Autors erfahren. -10.11.2018 Die verlorene Zunge
"I have crossed an ocean I have lost y tongue From the roots of the old one a new one has sprung" -Grace Nicols Dieses Zitat befindet sich auf der ersten Seite des Buches vor dem Vorwort. Es ist mir erst aufgefallen, als ich gerade dabei war eine bestimmte Seite zu suchen. Sofort ist mir die kursive Schrift, die sich vom restlichen Text unterscheidet, aufgefallen. Ein schönes Zitat, finde ich und passend zur Geschichte. Der Ozean wird im Roman oft in Verbindung mit den Überfahrten der Sklaven erwähnt. Die verlorene Zunge ist mit der verlorenen Stimme der Sklaven gleichzusetzen. Sie haben keine Rechte, keine Meinung und müssen tun, was ihnen gesagt wird. Doch vielleicht war es für einige möglich geworden nach jahrelangen Qualen endlich ihre Stimme wieder zurückzuerlangen. Eine neue Zunge wuchs ihnen nach, mit der sie ihr neues freies Leben beginnen konnten. - Victoria, 20.11.18 Louis' Phantasie
Bereits der Anfang der Geschichte beginnt mit Louis' Phantasiegeschichte: Ein Rindenstück soll das Schiff darstellen. Schwerbeladen mit Sklaven auf ängstem Raume begibt es sich auf die Überfahrt. Louis stellt sich beim spielen oft Geschichten vor. Er tut so als ob er ein Passagier auf einem Schiff wäre oder manchmal ist er der Kapitän (S.49ff) . Als ich begonnen habe das Buch zu lesen, habe ich den Anfang nicht sofort verstanden. Aber beim weiteren Lesen wird es dann verständlich. Louis lässt sich von seiner Mutter immer wieder die Geschichten über Saint-Dominigue oder über die Überfahrt auf dem Schiff erzählen. Diese geht er in Gedanken oft selber nochmals durch. Er selbst gibt zu, dass er die Geschichten hier und dort abgeändert oder erweitert hat, weil Geschichten, wie er es sagt, dem Leser angepasst werden müssen (S. 37, Z. 10-13). Diese Stelle gefällt mir besonders gut, weil ich diese Aussage irgendwie schön finde. Ich habe den Eindruck, dass die eine freie Stunde, in der Louis ganz alleine für sich am See spielen kann, eine Art Zuflucht für ihn darstellt. Mit seinen Phantasiegeschichten entzieht er sich der Realität und schwankt mit den Gedanken auf den Wellen des Ozeans, fern vom Herrn, Philipp und den anderen. Die Hecke, die das Schloss des Herrn umschliesst stellt für ihn eine Grenze dar und ausserhalb beginnt "ein anderes Land" (S. 44, 23-25). Er scheint diese Stunde auch freilich zu geniessen, da er sie nicht einmal mit seiner Mutter teilen würde. (S. 44, Z. 1f) Man sieht auch, dass es ihm sehr wichtig ist, weil er sein Schiff am "Wurzelhafen" so gut versteckt, "wo es nicht einmal der Baron Cimetière-Boumba finden würde[...]" (S. 51, Z. 13ff). -Victoria, 21.11.18 "Geschichten müssen sich den Menschen, die sie brauchen, anpassen wie gute Kleider; nie darf eine Geschichte um einen herumschlottern[...]" (S.37, Z. 13ff)
Sechsundvierzig Tage auf der Neptune
Marguerite hat Louis oft von ihrer Überfahrt von Saint-Dominigue nach Nantes erzählt. Louis denkt, dass seine Mutter auf dieser Überfahrt schwanger wurde und dass sein Vater demnach irgend ein Fremder sein müsse, der auch auf dem Schiff war. Ich finde es aber interessant, dass Louis diesen Gedanken hat, da es für den Leser zu erahnen ist, dass der Herr Louis' eigentlicher Vater ist. Dies klingt für mich plausibel, weil der Herr sich wohlmöglich ein wenig in Marguerite verliebt hat und sie deshalb freigekauft hat. Dies lässt sich auch durch seine vielen nächtlichen Besuche belegen. Diese bekommt Louis immer mit, kann aber nicht verstehen, was dabei geschieht. Er spricht von raschelnden Bewegungen und Stöhnen. Dies zeigt, dass Louis noch jung und unschuldig ist. Trotzdem versteht er, dass seine Mutter aus irgend einem Grund, den Herrn nicht mehr zu sich ins Zimmer lassen möchte. Er würde seine Mutter dabei am liebsten verteidigen, wenn der Herr darum bettelt (S. 39, Z. 1-11). -Victoria, 21.11.18 Die Frage nach Freiheit
Als ich die Seiten 100-190 gelesen habe, ist mir die Frage der Freiheit, die sich Louis stellt, ins Auge gestochen. Bei einem Besuch beim Vikar, fragt Louis, was es bedeute, wirklich frei zu sein. Er erinnerte sich an das was der Vikar ihm und seiner Mutter gesagt hat, dass sie nach London gehen könnten, und dort frei sein könnten. Trotzdem kann sich Louis nicht vorstellen «in alleiniger Verantwortung vor Gott über sein eigenes Schicksal zu bestimmen» (Z.4ff.). Durch die Gespräche mit dem Vikar, erlangt Louis, meiner Meinung nach, ein wenig Freiheit. Er kann durch seine Fantasien mit seinem Schiff und mit den freiwilligen Arbeiten beim Pächter, eine Auszeit und einen Abstand vom Schloss und somit von den schlechten Verhältnissen fliehen. Der junge Louis wünscht sich nichts mehr als mit seiner Mutter vom Schloss zu fliehen und ein neues Leben zu beginnen. Aus meiner Sicht will Louis nicht fliehen und frei sein wegen sich selbst, sondern um die Mutter aus dieser Lage zu «befreien» und die vor dem Herrn zu schützen. Auch versucht Louis die Anerkennung des Herrn zu erlangen. Dies wird durch den Wunsch hinter ihm auf seinem Ross zu sitzen gezeigt. Bei der Abreise des Herrn, der jungen Madame und der Kinder (S.102) hat Louis erneut das Bedürfnis hinter dem Herrn zu sitzen. Ich denke, er versucht die Anerkennung zu erlangen, da er bereits vermutet, dass es sich bei dem Herrn von Wyssenbach um seinen Vater handeln könnte. Auch auf der Seite 119 wird von Louis wieder der Wunsch des Reitens mit dem Herrn geäussert. Für ihn ist das Mitreiten auf dem Pferd des Herrn ein sehr grosses Bedürfnis, was meiner Meinung nach, auch noch weitere Male im Buch vorkommen wird. Während einer Pause des Lesens hoffte ich für Louis, dass sich sein Wunsch erfüllen würde und er auf dem Pferd mit reiten kann. Ich habe während der Lektüre auch wahrgenommen, dass die Besuche beim Pächter sehr wichtig für Louis geworden sind. Etwas schien ihn «machtvoll» zu rufen, allerdings wusste er nicht genau, was das war (S.100, Z.22ff). Ich empfand diese Besuche beim Pächter auch als einen Ausweg um den Verhältnissen, in denen er zu leben hatte, entfliehen zu können. -Carla, 25.11.2018 Louis’ Ausgrenzung
Als Louis, mit der Erlaubnis des Herrn (S.119, Z.1ff.), endlich zur Schule gehen durfte, hatte ich schon eine Vorahnung, dass er von seinen Mitschülern, aufgrund seiner etwas anderen Hautfarbe ausgeschlossen oder gehänselt werden könnte. Meine These hat sich während des Lesens bestätigt. Bereits als Louis auf den Schulhof tritt, meint er einige Gesichter bereits zu kennen und fürchtet den Spott ihrer Mitschüler (S.125). Louis versucht sich nach der Morgenlektion auf dem Pausenhof abseits der anderen zu halten und sich zu verstecken. Ich kann seine Lage sehr gut nachvollziehen, da er bereits die Vermutung hat, von den andern verspottet zu werden. Allerdings fällt ihm das Verstecken nicht sehr leicht, mit einer völlig anderen Hautfarbe und anderen Haaren fällt er schnell auf. In diesem Abschnitt des Lesens hatte ich ein tiefes Mitgefühl für Louis. Auch als er zu einer anderen Zeit von seinen Mitschülern umkreist wird, fühlte ich Mitleid. Zu einer solchen Zeit war die Sklaverei typisch und die Kinder von Sklaven fielen in Schulen sehr schnell auf, wenn sie denn zur Schule gehen durften. Als er zwei Wochen seiner Schulzeit hinter sich hatte, wollte er am Morgen kaum mehr aufstehen. Beim Lesen konnte ich Louis sehr gut verstehen und hätte für ihn gewollt, dass er zuhause bleiben könnte. Ich fand es sehr Schade, dass er die Schule und das Erlernen neuer Dinge, worauf er sich so gefreut hatte, nicht geniessen konnte. Meine Vermutung, dass Franz Xaver von Wyssenbach der Vater des jungen Louis sein könnte, wurde mir auf der Seite 146 beglaubigt. Nach den Hänseleien seiner Mitschüler, die ihn mit der Frage nach seines Vaters regelrecht verfolgten, flüchtete Louis zum Vikar, welcher ihm die Wahrheit über seinen Vater erzählt. Als meine Annahme bestätigt worden war, war ich zunächst ein wenig schockiert, obwohl ich es mir schon gedacht habe. Ich hoffte, in diesem Moment dass Louis einmal die Anerkennung seines Vaters erlangen wird und ein engeres Verhältnis zu ihm aufbauen kann, obwohl er nur der Sohn seiner Sklavin ist. -Carla, 26.11.2018 Beinahe frei
Als ich auf den Seiten 190-270 von der Flucht der Mohrin, ihrem Sohn und dem Vikar gelesen habe, sind mir ständig die Gedanken gekommen, dass die Reise viel zu einfach abläuft. Ich vermutete schon, dass bald etwas Schlechtes passieren wird. Was ich mich auch die ganze Zeit gewundert habe ist, dass niemand die Hautfarbe der Mohrin gesehen hat. Es erscheint für mich unwahrscheinlich, dass jemand sein ganzes Äusseres durch Verschleierung verstecken kann. Ich habe mich auch gefragt, ob die Menschen Louis Schminke nicht wahrgenommen haben. In dieser Buchstelle taucht auch der gefürchtete Baron Cimentière-Bouomba wieder im Traum vom Jungen auf. Das sehe ich als ein Zeichen, für den Stress und die Angst, welche die drei durchmachen mussten. Ich denke, dass auch der Vikar am Abend vor dem Überfall gespürt hat, dass etwas passieren wird, da er sehr aufgebracht gewesen ist. Wichtig in diesem Abschnitt ist auch der geschichtliche Hintergrund. Der Tod von König Louis XV und die erhofften Reformen für den dritten Stand vom neuen König Louis XVI werden erwähnt. (S. 200, 24ff) Auch beginnt der Vikar eine politische Diskussion mit zwei Baslern über die Sklaverei und Louis schämt sich, da er für sie Partei ergreift. Laura, 18.11.18 Zurück in die Hölle
In den Seiten 210-230 wurde mir erneut bewusst, was der Herr Wyssenbach für ein Kontrollfreak ist und wie sehr er die Mohrin liebt. Er ist ganz verrückt geworden, als er die Flucht bemerkt hat. Mir tat aber auch seine Frau leid, obwohl ich sie nicht mag. Wie schlimm muss es sein, immer wieder zu bemerken, dass der eigene Mann eine andere Frau liebt. Die Szene im Bordell, als er Madame Brigitte bedrohte und schlug, hat mich wütend gemacht. Heutzutage wäre der Herr bestraft worden, da er die Frau misshandelt hat. Ich finde es ebenfalls krass, dass der Herr einfach einen Agenten schicken durfte, der die Mohrin zurückgeholt hat. Worüber ich mir auch Gedanken gemacht habe, ist, ob der Vikar überlebt hat und was nun aus ihm wird. Leider wurde dieses Thema nicht mehr so gross wie erwartet beschrieben. Laura, 18.11.18 Doppelt gefangen
In diesen Seiten ist die vorherige Spannung etwas abgeflacht, jedoch immer noch da. Ich finde es einerseits erschreckend, dass die Wyssenbachs Marguerite für so lange Zeit einfach in einen Raum sperren durften. Die Mohrin tut mir sehr leid, da sie so wenig Sonnenlicht und Abwechslung bekommt. Auch Louis Situation ist sehr traurig, da er sehr oft alleine sein muss und Angst hat. Andererseits finde ich es schön, dass alle ihre Freunde versuchen, der Mohrin zu helfen. Man sieht auf diesen Seiten erneut, wie gross der Einfluss der reicheren Menschen gegenüber den ärmeren ist. Die Angestellten der Wyssenbachs und Madame Brigitte erreichen mit ihren Schreiben nichts, da sie zu wenig Einflussreich sind, was ich sehr ungerecht finde. (S.244, 245) Die Seiten 247-249 haben mich sehr berührt, da ich und auch Louis bemerkt haben, wie krank die Mohrin ist. Sie hat ihrem Sohn von den Bräuchen und dem Leben in Guinea erzählt, was ich sehr interessant fand. Laura, 20.11.18 Der letzte Atemzug
Leider hat das Buch die Mohrin kein Happy-End. Die letzten Seiten haben mir erneut gezeigt, wie unfair das Leben sein kann, aber auch, dass man sein Schicksal in den eigenen Händen hat. Der Tod der Mohrin ist sehr tragisch und ich muss zugeben, dass ich einige Tränen in den Augen hatte. Margueritte war für mich eine selbstbewusste, charakterstarke und intelligente Frau. Leider wurde sie so stark unterdrückt, dass sie ihr ganzes Potential nicht entfalten konnte. Der Herr Wyssenbach verdient meiner Meinung nach kein Mitleid. Er ist verantwortlich für ihren Tod, trotzdem versucht er seine Gefangenschaft schlussendlich sogar noch zu rechtfertigen. Ich habe bis ans Ende mit Louis mit gefiebert und war sehr erleichtert, dass er am Ende zu einem so freundlichen Bauern gekommen ist. Ich denke, es geht ihm dort viel besser als im Schloss. Dass er ihm gesagt hat, er heisse Samuel steht für mich als ein Zeichen für einen Neuanfang und dass er sein altes Leben zurücklassen wollte. Auch der letzte Satz hat mich zum Weinen gebracht, da ich so mit Louis mitgefühlt habe. «Der Hund beginnt die Hand des Bauern zu lecken, und Samuel wendet sich ab, damit ihn niemand weinen sieht.» (S. 271, 8ff) -Laura, 16.11.2018 Nach dem Lesen Nach dem Beenden der Lektüre war ich ein wenig traurig, dass der Tod der Mohrin so schnell kommen musste. Für sie und ihren Sohn Louis hätte ich eine Zukunft in London als freie Menschen herbeigesehnt. Bei der Flucht der beiden in Begleitung des Vikars hatte ich ein Gefühl der Hoffnung, dass sie es nach London schaffen und dort ein schönes Leben führen könnten. Bereits im beschriebenen Traum von Louis (S.206), in ihrer Unterkunft in Pontarlier, hatte ich eine Vorahnung, dass ihnen etwas Schlimmes zustossen könnte und sie unverzüglich zurück ins Schloss gebracht werden würden. Ich empfand das Werk von Lukas Hartmann als ein sehr gut geschriebenes und recherchiertes Buch, dass viele geschichtliche Ereignisse und Hintergründe in die Handlung einfliessen liessen. Trotz dem Tod von Marguerite, war ich stolz auf Louis, dass er seinen Mut zusammengenommen hat und erneut geflüchtet ist. Bei dieser Flucht startet er ein neues Leben weit entfernt vom Schloss, seinem Vater, dem nervigen Philipp und der bösen Alten Dame, von den Erinnerungen an sein altes schlechtes Leben und weg von den qualvollen Versuchen des Herrn in das Zimmer seiner Mutter einzudringen. Unter dem Namen Samuel, welcher er bereits bei der ersten Flucht annehmen sollte baut er sich bei einem Bauern in den Bergen ein neues zuhause auf. Der Bauer bietet ihm eine Unterkunft, versorgt ihn und lässt sich vom jungen Samuel auf dem Hof helfen. Nach dem Tod seiner Mutter kann Louis kaum noch sprechen. Als Marguerite kurz vor ihrem Tod versucht hat ihm ihre Kette zu überreichen, diese ihr allerdings vor schwäche aus der Hand entglitt, verlässt Louis ohne ein Wort das Zimmer seiner Mutter. Auch danach beim letzten Besuch beim Pächter vermag er kein Wort zu sagen und leidet in absoluter Stille. Bei der ersten Begegnung mit dem Bauern äussert er ebenfalls kein Wort. Während der Lektüre fragte ich mich immer wieder ob die Gefühle des Herrn nur zu einem eigenen Zwecke dienten oder ob er ernsthafte Gefühle für die Zofe seiner Mutter hegte. Auf der Suche nach den Entflohenen war mir nach seinem Zitat «Ich muss sie zurückhaben, es geht nicht anders» (S.214) nicht klar ob der Herr von Wyssenbach sie unbedingt zurückhaben wollte, da es für ihn eine Demütigung darstellte oder um sie Wieder zu bekehren. Oder wollte er sie zurück, weil er sie liebte? Ich fand es sehr feige vom Herrn, Dora und seine Frau Suzanne für den Tod an seiner geliebten Marguerite verantwortlich zu machen. Er hat befohlen sie in ihrem Zimmer einzusperren und ihr die Besuche ihres Sohns zu untersagen. Auch war er es, der sagte, dass Appetitlosigkeit keine Krankheit und somit auch nicht weiter gefährlich sei. Erst beim Besuch des Arztes kurz vor dem Tod der Mohrin wurde ihm bewusst welch ein Fehler er doch begangen hatte. Trotz der stundenlangen Heulerei und Bettelei am Bett seiner sterbenden Geliebten geschah kein Wunder. Aus meiner Sicht hätte es der Herr auch nicht verdient, dass die Mohrin auf wundersame weise wieder zum leben zurückfindet, aufgrund seines egoistischen Verhaltes. Das Werk «die Mohrin» hat mich am Ende des Buches sehr gepackt und mir ermöglicht als eine Person im Buch vorzukommen und die Geschehnisse mitzuerleben. Die Beschreibungen der Landschaften, der Geräusche, der Personen und der Handlungen des Autors ermöglichen allen Lesern vollkommen in die Geschichte einzutauchen und diese auch wahrzunehmen. -Carla, 01.12.2018 "Wenn man sein Glück bewahren wolle, müsse man's festhalten, auch wenn man es gerade dadurch verliere." (S.258, Z. 11ff) ArchivKeine Archive Kategorien |